Was ist denn das da auf dem Bild? So eine Menge Gebäck für nur 9 Franken? Wo gibt es das, bei Aldi Deutschland etwa?
Nö, wir haben alles am letzten Sonntag um fünf Uhr am frühen Abend in Aarau gekauft und in Franken bezahlt. 8 Teile, süss und salzig. Nicht mehr ganz frisch, aber noch gut. Gekauft in der Bäckerei Café Maier in Aarau. Nein, das ist nicht ganz richtig. Gekauft habe ich (die Katze im Sack) in der App TooGoodToGo, einer App eines Schweizer Startups mit dem schönen Motto "Wir retten Lebensmittel". Und dann in besagtem Café abgeholt. Für neun Franken.
Diese App wurde in der Höhle der Löwen schon in der letzten Löwensaison vorgestellt und ich habe sie mir gleich geholt. Und am Sonntag dann erstmals ausprobiert. Erst habe ich lange keine Gelegenheit dazu gefunden, denn das Netz der Kooperationspartner ist noch eher dünn, vor allem bei uns im Mittelland. Die Idee des Startups ist, dass Lebensmittel - speziell gastronomisch verarbeitete Lebensmittel, die nicht lange haltbar sind und ansonsten vernichtet werden würden - verbilligt in den letzten Stunden an potenzielle Kunden verkauft werden und dies alles gut organisiert in einer App. Typische Beispiele dafür sind übriggebliebene Sushi nach dem Lunchandrang oder eben Backwaren in der Konditorei am Sonntagabend vor der Schliessung. Dies soll Ressourcen sparen und gegen Lebensmittelverschwendung helfen. Wie geht das nun genau?
- App TooGoodToGo herunter laden (Android und Apple-Variante)
- Anmelden und Zahlungsdaten angeben - an Twint arbeiten sie noch
- Essen bei den Partnern aussuchen und bestellen
- Zur angegebenen Zeit (ganz wichtig) abholen und Erhalt in der App per Slide quittieren lassen.
- Geniessen!
Die Anbieter der App sind also nur Vermittler und Abwickler der Bezahlung, die Verantwortung für die Qualität trägt das Geschäft, dass das Essen ausgibt.
Hier mein vorläufiges Fazit nach nur einem Test
- Das Konzept gefällt, die App funktioniert und wird gelegentlich auch upgedatet.
- Die Auswahl an Partnern ist derzeit gering, wird aber mit etwas Anstrengung sicher noch besser. Eine Kooperation mit grösseren Gastro-Anbietern der Schweiz steht wohl bevor.
- Die Abwicklung hat in unserem Fall tadellos funktioniert.
- Leider wurde uns überhaupt keine Auswahl gelassen. Mit dem Konzept ist das vereinbar, mit dem überreichlichen Angebot im Laden kurz vor Ladenschluss eher nicht.
- Irgendwie fehlt mir eine Bewertungsfunktion. Nur ein Like-Herzchen ist möglich.
Ein Artikel in der Aargauer Zeitung und anderswo hat mir alles nochmals in Erinnerung gerufen und mich zu diesem Beitrag bewegt. Ich freue mich natürlich auch über jeden Kommentar und jegliche Erfahrung von weiteren Usern der App!
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Erich (Montag, 15 April 2019 14:24)
Wir sind zur Zeit in Hamburg und hier gibt es eine riesige Auswahl an Restaurants und Supermärkten, die teilnehmen. Hat bis auf eine Ausnahme (steinharte Brötchen) immer super funktioniert. Bei manchen Restaurants merkt man allerdings, dass sie die Leute mit einem minimalen Preisnachlass nur locken möchten... dennoch ein riesen Sparpotential!