Swisspeers ist spezialisiert auf Crowdlending für Firmenkredite. Sie bedienen sich dabei eines cleveren Auktionsmechanismus: Zum angefragten Kredit mit gegebener Bonität des KMUs können die Investoren Gebote mit Betrag und Zins abgeben. Die tieferen Zinsangebote kommen am Schluss des 20tägigen Auktionszeitraumes zum Zuge, alle nun aber geeint auf den höchsten Zins dieser Kreditgebergruppe. Klingt kompliziert, ich habe es aber auf der Webseite von Swisspeers überraschend gut erklärt bekommen. Zurückbezahlt wird der Kredit in gleichbleibenden Raten (Annuitäten). Die Gebühren betragen dann 0.5% aller Rückzahlungen. Investieren können Inländer und Grenzgänger, ein Schweizer Konto ist ebenfalls Voraussetzung.
Beispielhaft möchte ich hier eine Investitionsmöglichkeit vorstellen: Mit einem Mindestbetrag von 3000 Franken kann man sich an einer Kreditablösung im Zuge einer Nachfolgeregelung bei einem Ladengeschäft beteiligen. Als max. Zins wird 5.25% genannt, das Kreditrating ist C+, die Laufzeit der 175 000 Franken liegt bei 60 Monaten. Bei einer Minimalinvestition von 3000 Franken kann man über die Laufzeit maximal mit 376 Franken Nettoertrag rechnen. Weniger ist möglich, da ja der Auktionsmechanismus wirkt. Und der Kredit ausfallen kann. Eine Absicherung besteht nicht.
Ungewöhnlich ist, dass Swisspeers für die Verwaltung der Kredite Blockchaintechnologie verwendet. Laut FAQ muss man als Investor davon gottseidank nichts verstehen. Ich denke, dass dies ursprünglich als vertrauensfördernde Massnahme bezüglich der Sicherheit gedacht war. In Zeiten des Bitcoin-Verfalls ist davon kaum mehr was übrig. Blockchain ist für mich eher ein Zeichen von geekiger Technologieverliebtheit und eines Ressourcen verschlingenden Ungetüms. Seis drum...
Bei relativ hohem Risiko ist mir hier leider der Ertrag zu gering - ich investiere nicht.
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