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I+I Ab 50 Euro lohnt sich der Grenzverkehr in 2020

Am 1. August musste sich so mancher Schweizer Schnäppchenjäger bei der Fahrt zum Einkauf in Deutschland gedulden. Bis zu zwei Stunden betrugen die Staus an der Grenze am Nationalfeiertag.

Es kann aber gut sein, dass das Interesse am Einkauf in Deutschland in Zukunft ein klein wenig erlahmt.

 

Grund dafür ist eine kürzlich erfolgte Entscheidung der deutschen Regierung. Schon lange klagen nämlich deutsche Zöllner über die hohe Belastung durch das Abstempeln von mehr und mehr Ausfuhrbescheinigungen von privaten Käufen durch Schweizer im grenznahen Raum. Zum Teil Waren für mickrige Beträge werden quittiert, gestempelt und müssen ggf. kontrolliert werden. Abhelfen soll nun eine Bagatellgrenze, ab der man erst die Mehrwertsteuer zurückfordern kann. Naturgemäss möchte der Zoll die Grenze möglichst hoch ansetzen. Die von Schweizer Käufern profitierenden grenznahen Shops setzten sich gegen eine Bagatellgrenze ein, respektive ihre politische Vertretung im süddeutschen Raum. Man fand schliesslich einen Kompromiss bei 50 Euro.

 

Neue Bagatellgrenze für Einfuhren 50 Euro

Bisher hat erst die Bundesregierung die Bagatellgrenze beschlossen, man erwartet aber auch vom Deutschen Bundestag die Zustimmung im Herbst 2019. Die Einführung ist für 2020 geplant. Interessanterweise hat die Bestimmung ein Ablaufdatum: Sobald man eine digitale Lösung für die Bearbeitung der Ausfuhren entwickelt hat, wird die Bagatellgrenze wieder aufgehoben.

Mit 50 Euro können viele Seiten recht gut leben. Die Schnäppchenjäger werden ihre Einkäufe entsprechend planen, die Zöllner haben etwas weniger Arbeit und die grenznahen Shops in Deutschland erwarten allenfalls verträgliche Einbussen. Nur der Handel in der Schweiz beklagt den vermutlich weiterhin anhaltenden Einkaufstourismus.

 

Was bringt die Zukunft für Schweizer Schnäppchenjäger?

Die Lage in Deutschland - Eine digitale Lösung (eine App?) für die Ausfuhren steht derzeit noch in den Sternen. Zu viele Details sind dabei zu klären. Dennoch glaube ich, dass dies eine gangbare und gerechte Lösung sein kann. Mit einer Ausfuhr-App würde dann die Bagatellgrenze wieder fallen. Private Kunden wären somit gewerblichen Händlern quasi gleichgestellt - eine gerechte Lösung also.

Die Lage in der Schweiz - Für Einfuhren gelten derzeit Freigrenzen & komplizierte Freimengenregelungen für besondere Güter, vor allem für Fleisch und Fleischprodukte. Ein wirklich liberaler gegenseitiger Handel mit dem Ausland würde die Zölle beseitigen und ganz einfach die Schweizer Mehrwertsteuer bei der Einfuhr berechnen. Mit der bereits existierenden App wäre das theoretisch möglich. Es ist aber utopisch und gleichsam auszuschliessen, die Zölle für Fleisch und landwirtschaftliche Produkte abschaffen zu wollen. Sie sind einfach zu wichtig für die hiesige Landwirtschaft.

 

Aber man darf ja noch träumen...

 

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