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Vom Klopapierhamstern und P2P-Krediten

Über Klopapier zu schreiben bringt heutzutage höchste Aufmerksamkeit.

 

Also, was unterscheidet einen frühen Klopapierhamsterer von Nichthamsterern?

 

Neben dem ihm verfügbaren Klopapier eine gewisse Eigenheit, die ich hier als Antizipation bezeichne. Denn natürlich weiss der Hamsterer, dass sein Stuhlgangsbedürfnis sich nicht ändern wird. Aber er sieht vorher, dass andere vielleicht einen Vorrat an Papier anlegen wollen, aus welchen Gründen auch immer. Und dann das Klopapier knapp wird. Um dem vorzubeugen, geht er hin und kauft sich früh selbst eine Menge davon und verstärkt dadurch gleichzeitig den zukünftigen Mangel. Aus der Sicht seiner gut versorgten Familie war das Handeln weitsichtig und weise. Aus gesellschaftlicher Sicht eher verwerflich und schäbig. Aber er hat das Verhalten anderer früh antizipiert. 

 

Antizipation zukünftiger Ereignisse ist eine Eigenheit, die einem auch in Investitionsentscheiden erheblichen Nutzen bringen kann. Natürlich konnte niemand langfristig das Coronaereignis vorhersehen. Kurzfristig gab es aber sicher einige Zeitgenossen, die früher und entschiedener auf die ersten chinesischen Berichte zu einem neuen Virus reagiert haben. Und aus heutiger Sicht enorme Gewinne damit machten. Die übrig gebliebenen Investoren suhlen sich jetzt in Durchhalteparolen, die leider allerorten die Finanzbloggerszene fluten. Nur nie die Strategie ändern ist das allgemeine Mantra.

 

P2P-Kredite waren ja noch nie in meinem Fokus. Allein die Idee, irgendwelchen estländischen Startups Geld zu überweisen finde ich absurd. Jetzt aber ist es brandgefährlich und erste umsichtige Mahner kommen endlich zu Wort. Selbst in gegenüber P2P-Krediten positiv eingestellten Artikeln kann man zwischen den Zeilen die Panik herauslesen.

 

Meine Meinung dazu, um es hier deutlich zu sagen:

 

SOFORT RAUS AUS DEN P2P-KREDITEN!

 

Denn dann ist man in der Lage des frühen Klopapierhamsterers. Aber ohne gesellschaftliche Ächtung.

 

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